Datum der
Aufführung |
16. November 2018
17. November 2018
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Ort |
Salmen |
Stufe |
Theater-AG der Oberstufe |
Mitwirkende |
Benedikt Albert, Amelie Börsig, Noémie Bruhier, Marlene Decker, Ana Marija Dimoska, Céline Ens, Magali Héluin, Emilia Herzog, Eva-Maria Hranovski, Rebecca May, Emilija Nikolovska, Alena Peschkow, Nancy Rohrbach, Alexander Rummel, Olivia Marie Seidt, Maxim-Alexander Thoma, Olivia Viviani, Clemens Völker |
Regie |
Hansjörg Haaser |
Regieassistenz |
Silke Herbert |
Musik/Ton |
Hansjörg Haaser |
Choreographie |
Julia Kircher, Ballettstudio Tanzschule Wegel Offenburg |
Technik |
Torben Ahrens (Kulturbüro), Linus Brüstle, Tom Burg, Marvin Obert |
Maske |
Silke Herbert |
Kostüme |
Silke Herbert |
Requisiten |
Silke Herbert |
Text |
Eigene Bearbeitung des Originaltextes (Hansjörg Haaser)
Der Text ist in gedruckter Form bei mein-theaterverlag veröffentlicht
http://www.mein-theaterverlag.de/0571-scherze-,-spasz-und-tieferer-sinn-8w-10m.html
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Zum Stück |
Wenn die Dichterin in der Komödie „Scherze, Spaß und tieferer Sinn“ nach Christian Dietrich Grabbe die Welt als „großartig, wunderbar, sinnvoll eingerichtet“ bezeichnet, so hält ihr der Teufel (und mit ihm der Autor) entgegen, dass die Welt doch eher ein „mittelmäßiges Lustspiel“ sei, das ein Schüler in den Ferien „zusammengeschmiert“ habe. Es sei ein „höllischer Spaß“, in dem auch die Bosheit und Dummheit der Menschen sichtbar werde. So zeigt uns der Autor, der nach einem unglücklichen Leben als gebrochener Mann früh verstarb, die Welt als sehr bedingt und fraglich, so fraglich, dass man oft nicht weiß, ob man jetzt weinen oder lachen soll. Menschliche Schwäche wird parodiert und damit aber auch akzeptiert.
In diesem Licht sind die Personen zu sehen. Denn die Personen tun alle das Gegenteil von dem, was von ihnen erwartet wird. Da ist ein Verlobter, der seine Braut verkaufen will. Ein Adliger, der diese Braut mit Gewalt entführen will und aus Gier zum Mörder wird. Und als dritter Verehrer Herr Mollfels, der kein Selbstvertrauen hat, seine Geliebte aber letztlich vor den bösen Figuren rettet. Zudem eine Dichterin, die nur wenig dichten kann und zur Selbstparodie Grabbes wird. Ein naives Bauernkind wird als Genie gepriesen. Die Frauen des Dorfes kümmern sich mehr um den Tratsch als um ihre Arbeit. Die Schulmeisterin ist dem Alkohol ergeben. Und die Teufel, die auch zu einer solchen Welt gehören, fliehen in diese Welt, da in der Hölle gerade eine Putzaktion stattfindet.
Andere Charaktere runden das Bild ab: Da ist die schöne Liddy, um deren Hand gleich drei Verehrer anhalten. Und die vier Naturwissenschaftler – auch hier eine Parodie des aufklärerischen menschlichen Forscherdrangs. Diese wollen das Wesen der „Teufel“ unbedingt ergründen und zerbrechen sich ständig metaphorisch mit einem Stein den Kopf.
Es ist eine burleske Welt, die Grabbe vor uns erscheinen lässt, ein Stück, das von spritzigen Dialogen und von der Darstellung naiver Einfalt lebt. Der Scherz kommt also nie zu kurz. Selbst schwarzer Humor ist zu finden: So will sich der Freiherr Mordax eine Serviette umbinden, bevor er die Schneider erschießt, um seine Kleidung nicht mit Blut zu beflecken.
Daneben leuchtet der von Grabbe intendierte tiefere Sinn immer wieder auf: Grabbe legt seinen Personen Anspielungen auf Dichter und ihre Werke in den Mund, natürlich um diese und den gesamten Literaturbetrieb zu verhöhnen. Als Zeitgenosse Büchners und als Vertreter des realistischen Dramas im 19. Jh. stellt er dem klassischen Weltbild seine illusionslose Sicht der Welt entgegen. Das ist für ihn der „tiefere Sinn“ des Stückes. Dazu gehört auch die Gestaltung des Endes: Die Schauspieler fallen aus ihrer Rolle, und neben des Teufels Großmutter tritt zum Schluss der Dichter selbst („der vermaledeite Grabbe“) auf die Bühne, der den Text doch „mehr oder weniger gekonnt“ geschrieben hat, mit einer Laterne in der Hand, als wollte er Licht in diese dunkle Welt bringen. |
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