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Szenen der Weltliteratur II
Ehemaligentheater
2013
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Texte von Terenz, Shakespeare, Schiller, Goethe, E.T.A. Hoffmann, Büchner, Fontane, Kafka, Brecht, Anna Seghers
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aller Aufführungen
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Datum der
Aufführung |
29. September 2013
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Ort |
Salmen |
Stufe |
Abiturientinnen und Abiturienten der Abiturjahrgänge 2003-2013 |
Mitwirkende |
Stefan Eberherr, Katharina Just, Nicole Karcher, Nora Kienlechner, Tamara Klemm, Joana Löhle, Giulia Matt, Mirjam Michalek, Hannah Prasse, Felix von Roeder, Dunja Rühl, Caroline Scheringer, Sebastian Schienle, Thibaud Schmidt, Cathrin Sikor, Selina Stamwitz, Markus Wenning
Melina Egg, Mathilde Gourlan, Lara Kimpel, Anne Matthes
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Regie |
Hansjörg Haaser |
Kostüme |
Schauspieler |
Text |
Eigene Bearbeitung verschiedener Originaltextstellen (Hansjörg Haaser) |
Zum Stück |
Ein schönes Zeichen der Verbundenheit mit ihrer Schule setzen die Abiturienten der Abitur-Jahrgänge 2003-2013, indem sie sich erneut entschlossen haben, noch einmal Theater zu spielen.
Dargeboten werden Szenen der Weltliteratur, einzelne ausgewählte und bearbeitete Passagen aus bekannten Dramen und erzählenden Texten.
„Ich bin ein Mensch. Und alles, was meinen Mitmenschen angeht, das geht mich auch an!“ Mit diesem Satz des römischen Dichters Terenz beginnt der diesjährige Bogen der „Szenen der Weltliteratur“. Terenz stellt die menschliche Sorge um den in Not befindlichen Mitmenschen in den Mittelpunkt – als Ausdruck gelebter Humanität. Die Szenenfolge bleibt weiterhin am Menschen orientiert. „All the world‘s a stage” – die ganze Welt ist Bühne. Der Schauspieler ist Mensch und der Mensch ist Schauspieler. Dieser Gedanke des Welttheaters tritt bei Shakespeare in den Mittelpunkt, das Leben ist ein großes Spiel, und jeder spielt die ihm zugewiesene Rolle.
Ein Genie zu sein wie Shakespeare – das war das Vorbild der jungen Dichter Ende des 18. Jahrhunderts. Freiheit heißt das Leitwort dieser Sturm und Drang-Generation. In Schillers bürgerlichem Trauerspiel begegnen wir zwei jungen Menschen, die sich lieben, obwohl sie der Standesunterschied trennt. Aber sie kämpfen für ihre Liebe, für ihre „Welt des Herzens“. Sie vertreten vehement ihre Ideale gegen ihre Väter und gegen die Unmoral der höfischen Welt. Im klassischen Drama Goethes übernimmt Gretchen diese Position. Ihrer vom Gefühl bestimmten Liebe steht Mephisto gegenüber, der die Liebe ironisch gebrochen betrachtet. Eine andere große Persönlichkeit der klassischen Literatur ist Maria Stuart. Ihr Streitgespräch mit Elisabeth gehört zu den bekanntesten Dialogen der Weltliteratur. Dieses Gespräch besiegelt ihr Schicksal, aber am Ende hat sie Leid und Tod überwunden. Das Gefühlvolle, das Wunderbare, das Märchenhafte werden in der Romantik wichtig. Der junge Student Anselmus unterscheidet sich von den übrigen, normalen Mitmenschen, er lebt ganz in seiner Traumwelt.
Mit Georg Büchner beginnt die Moderne. Welt- und Menschenbild haben sich deutlich gewandelt. Anstelle der großen klassischen Persönlichkeit tritt nun eine Vorstellung, die von Fragwürdigkeit, Sinnlosigkeit und Unerfülltheit bestimmt ist. Statt Ideal und Liebe stehen Leere und Langeweile. Dem schließt sich die Epoche des Realismus an: Man ist alleine und bleibt es auch. Resignation, Verzicht und Entsagung sind die Folge. Glück gibt es für den Menschen nicht mehr. Alle großen Fragen bleiben letztlich ohne Antwort. Alles ist undurchdringlich geworden, es entzieht sich dem Menschen – oder wie es bei Fontane heißt, es ist „ein weites Feld“.
Die Rätselhaftigkeit in der modernen Literatur schreitet fort. Bei Kafka wird das Leben selbst zum Rätsel. Die Suche nach dem rechten Lebensweg ist vergeblich, ausweglos, sinnlos. Der Mensch steht vor verschlossenen Türen.
Die hohen moralischen Forderungen der Klassik sind im modernen Drama, sind für Brecht nicht mehr so leicht zu erfüllen. Ethik und Moral hängen von gesellschaftlichen Faktoren, von der realen Lebenssituation ab. Anna Seghers' Roman verdeutlicht, dass es im Menschen, auch in schwachen Einzelnen, eine tiefere Kraft gibt, die es vermag, sogar gegen scheinbar allmächtige Vertreter des NS-Regimes Widerstand zu leisten. Die Menschlichkeit ist nicht völlig machtlos. Und so wird der Roman zum Symbol dafür, dass es im Menschen, im tiefsten Innern etwas gibt, an das man nicht herankommt, das „unangreifbar ist und unverletzlich“. Die Humanität des Terenz, die sich in Sorge um den Mitmenschen kümmert, lebt weiter.
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